Die richtige Wortwahl in der Kommunikation. 
Wann sie besonders wichtig ist.

Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist ein sehr komplexes Thema. In diesem Blog möchte ich lediglich auf den Bereich Wortwahl und Stimme näher eingehen. 

 

Die Art und Weise, wie wir mit unserem Hund sprechen, ist deshalb so wichtig, weil dieser Kommunikationskanal für Hunde, im Gegensatz zum Menschen, eine untergeordnete Bedeutung hat. Hunde kommunizieren überwiegend nonverbal: Körpersprache und Mimik sind die bevorzugte Kommunikationsebene. 

 

„Mein Hund versteht aber ganz genau, ob ich gerade mit ihm schimpfe oder ob ich ihm sage, dass er der beste Hund der Welt ist“, so die Aussage vieler Hundehalter. Das stimmt schon; allerdings versteht er nicht die dabei verwendeten Worte, vielmehr interpretiert er perfekt die Stimmlage (und natürlich unsere Körpersprache) mit der wir mit ihm kommunizieren. Die Worte, die wir dabei benutzen, sind völlig nebensächlich!

 

Die richtige Wortwahl ist jedoch dann besonders wichtig, wenn es darum geht, dass er bei bestimmten Signal-Worten (Kommandos) eine bestimmte Verhaltensweise zeigen soll. Damit er möglichst schnell diese Verknüpfung lernt und wir diese zielsicher abrufen können, sollten wir beim Antrainieren dieses „Grundwortschatzes“ einige Regeln beachten:

 

Kommandos sollten kurz sein. Also nicht „mach Platz“, oder „leg dich hin“ oder „geh ins Platz“, sondern einfach nur „PLATZ“. 

 

Keine verschiedenen Kommandos für dasselbe Verhalten. Für das Herankommen nicht an einem Tag „Hier“ und am nächsten Tag „Komm“ benutzen.

 

Einheitliche Kommandos innerhalb der Familie. Es ist wichtig, dass alle Bezugspersonen im Haushalt dieselben Begriffe benutzen. Verwendet eine Person "Komm" und eine andere "Hierher", dann wird das den Hund in der Lernphase verunsichern.

 

Neutrale Stimmlage. Ein und dasselbe Kommando, jedoch in unterschiedlicher Stimmlage, kann für den Hund schon zu Irritationen führen. Nicht nur das verwendete Wort, sondern auch der Tonfall spielt eine entscheidende Rolle (siehe auch meinen Blog „kontextspezifisches Lernen“). Ein ruhiger, bestimmter Ton vermittelt Sicherheit und Klarheit. Zu scharfe oder wütende Töne können hingegen Angst auslösen, während ein zu sanfter Tonfall den Hund zu Nachlässigkeit verleiten kann.

 

Kommando mit klarem Verhaltensziel verknüpfen. Je eindeutiger das Verhaltensziel mit dem Kommando verknüpft ist, desto einfacher kann es der Hund umsetzen. Paradebeispiel dafür ist das „FUSS“-Kommando. An manchen Tagen erwartet der Halter, dass sein Hund bei diesem Kommando mit seiner Schulter ganz dicht am Bein geht (was Sinn macht, wenn man durch eine größere Menschenmenge, beispielsweise in der Fußgängerzone, geht), an anderen Tagen darf sich der Hund bei diesem Kommando im Rahmen der Leinenlänge bewegen. 

Besser ist es, wenn wir für diese zwei verschiedenen Erwartungen auch zwei verschiedene Kommandos benutzen: „FUSS“ für die erste Situation (Hund muss ganz dicht neben mir laufen) und „BEI MIR“ für Situationen, in denen es mir ausreicht, dass er ohne Ziehen oder Stehenbleiben mit mir Schritt hält. 

 

 

Fazit: Bei der „normalen“ Unterhaltung sind unsere Worte nebensächlich, da unser Hund vorwiegend den Klang unserer Stimme interpretiert. Wichtig sind unsere Worte hingegen dann, wenn sie eine Kommandofunktion haben, das heißt, wir von unserem Hund ein bestimmtes Verhalten einfordern.

 

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